Wofür wir ackern

Wir schaffen eine bunte Vielfalt und setzen ein Zeichen

Unter dem Motto „Bunte Vielfalt schaffen“ haben die über 300 Schülerinnen und Schüler mit der ganzen Schulfamilie der Mittelschule Parsberg ein Zeichen gesetzt. In der vergangenen Woche fand das bisher größte Projekt der Arbeitsgemeinschaften „Schulwald“ und „Schule ohne Rassismus“ ihren Höhepunkt.
Die beiden Initiatoren, die Lehrer Michael Forster und Markus Vögerl, haben sich im Vorfeld überlegt, wie die beiden AG’s gewinnbringend zusammenarbeiten könnten. Schnell kam man auf die Idee, dass man nicht nur in der Schule die verschiedenen Nationen, die dort täglich unterrichtet werden, zusammenbringt, sondern auch nach außen ein Zeichen setzt. Seit einigen Jahren kümmert sich die AG Schulwald, in enger Zusammenarbeit mit Försterin Christl Schnell, um ein Stück Wald am Kalvarienberg. Dort wurde bereits einiges geschafft. Sitzgelegenheiten wurden gebaut, altes Gehölz wurde entsorgt, neues gepflanzt, Insektenhotels wurden bereits aufgestellt. Der Schulwald ist für alle Klassen bereits zu einem beliebten außerschulischen Lernort geworden.
Christl Schnell und der Stadt Parsberg war es zu verdanken, dass man, nun ein neues Teilstück bepflanzen konnte. Am neu entstandenen Baugebiet Lindlberg, war bis dato der Waldrand gerodet. Die Schülerinnen und Schüler haben genau dort nun über 300 Gehölze und Sträucher aus aller Herren Länder gepflanzt. So wird auch im Sinne der Stadt für die Waldrandgestaltung mit blühenden und Früchte tragenden Sträuchern und Wildobstbäumen gesorgt. So kann der Waldrand zukünftig wieder vielen Insekten und Vögeln Lebensraum bieten.
Die 25 verschiedenen Baum- und Straucharten kommen aus den Regionen, aus denen die Schüler stammen. Neben den europäischen Regionen sind auch welche aus amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Regionen vertreten. Revierförsterin Schnell und Abteilungsleiter Forsten, Christian Schnell, der sich ebenfalls von der gelungenen Pflanzaktion überzeugte, betonten allerdings, dass man alle Pflanzen aus heimischen Baumschulen bekommen hat. Zudem musste geschaut werden, was denn überhaupt auf dem Boden der Steinpfalz wachsen und gedeihen könne. Das bemerkte auch Staatsminister Albert Füracker, der es sich nicht nehmen ließ, ebenfalls bei den Schülerinnen und Schülern vorbei zu schauen. Er freute sich sehr, dass es gelungen ist, mit der Aktion tatsächlich eine bunte Vielfalt zu schaffen. Nachdem der Minister aus der Landwirtschaft kommt, war es für ihn auch kein Problem, selbst ein Bäumchen zu Pflanzen. „Da habt ihr einen einfachen Boden zum bearbeiten bekommen, aber schließlich sind wir in der Steinpfalz“!, so der Minister zu den Schülern, die sich wunderten, warum der Boden an manchen Stellen so hart wurde.
Die über 300 Kinder und Jugendlichen haben teilweise ganz schön geschwitzt, als sie mit den schweren Hacken zunächst ein Loch aufhacken mussten, das tief genug war für die Wurzeln. Aber es halfen immer zwei Jugendliche zusammen, so war auch für den Spaß bei der Arbeit gesorgt. War das Loch tiefe genug, wurde der Strauch oder der kleine Baum eingesetzt. Danach musste die Erde festgetreten werden und schließlich bekamen die Pflanzen jede Menge Wasser beim Angießen. Danach wurde die frisch bepflanzte Stelle mit einem Stab markiert. Natürlich durfte sich jedes Kind an seiner Pflanzstelle verewigen. Da man aber darauf geachtet hat, kein Plastik zu verwenden, durfte man, statt Schilder aufzuhängen, die nicht verrotten, den Stab beschriften. Zum einen um welche Pflanze es sich handelt und zum anderen mit dem eigenen Namen. Das ließen sich auch die Lehrer nicht zweimal sagen, die natürlich auch pflanzten, ebenso wie die beiden Schulleiter Matthias Ferstl und Roland Hutschenreiter, sowie das Hausmeisterehepaar und die Sekretärin. Auch der ehemalige Schulleiter Johann Lang und Bürgermeister Josef Bauer freuten sich über die Aktion der beiden AG’s und pflanzten auch gerne mit. Bürgermeister Bauer freute sich, dass sowohl der Waldrand wiederaufgeforstet wird, als auch, dass ein Zeichen gesetzt wurde für die Integration der Schüler mit Migrationshintergrund. So kann man gemeinsam Zukunft schaffen und miteinander wachsen. (Text und Fotos: Ch. Vatter-Wittl)

Mit Wildapfel, Berberitze, Wildbirne, Pimpernuß, Flieder, Atlaszeder, Kornelkirsche, Elsbeere, Haferschlehe, Filzrose, Weiße Maulbeere, Schwarze Maulbeere, Quitte, Felsenkirsche, Mispel, Felsenbirne, Roter Hartriegel, Pfaffenhütchen, Eibe, Hundsrose, Zimtrose, Mehlbeere, Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball und Schwarze Apfelbeere wurden 25 verschiedene Baum- und Straucharten aus sieben verschiedenen Regionen der Welt gepflanzt.